BU: Geschäftsführer Alfred Klein und Direktionsassistentin Nina Kösters informierten die Gäste von der SPD über die KIMA GmbH
-gp- (Gronau) Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Dennoch steht auch die Firma KIMA in Epe aktuell vor ganz besonderen Herausforderungen. In einem mehr als zweistündigen Gespräch informierte sich jetzt eine Gruppe der SPG Gronau und Epe über die Arbeit des Unternehmens im Industriegebiet Epe-Süd.
Angefangen hat das Unternehmen 1987 mit drei Mitarbeitern in einem Büro im heutigen Euregio-Tower an der Düppelstraße. Aktuell beschäftigt es 114 Menschen am Standort Anna-Merian-Straße, wo man seit 1993 zu Hause ist, berichtete Alfred Klein, neben Jürgen Petruschke Geschäftsführer und eines der Urgesteine der KIMA GmbH, den Politikerinnen und Politikern. KIMA - dieser Name entstand aus den Begriffen Konstruktion, Innovation, Maschinen und Anlagen-Automatisierung. Heute entwickelt KIMA maßgeschneiderte Steuerungs- und Regelungsprozesse für Maschinen und Prozesse für Kunden weltweit vom Engineering über den Schaltanlagenbau bis zur Inbetriebnahme. So ist es keineswegs eine Seltenheit, dass Fachleute aus Epe ein Steuerungssystem, das hier entwickelt und gebaut wurde, irgendwo in Afrika, Asien, Nord-, Mittel- oder Südamerika in Betrieb nehmen, erfuhren die Gäste von der SPD. Vorrangig finden die Systeme der KIMA GmbH Anwendung in der Zementindustrie und bei der Wasserkraftgewinnung und -steuerung, aber auch in der Chemie- und Lebensmittelindustrie.
"Machbar ist das nur mit der Qualität unserer engagierten Mitarbeiter", hob Alfred Klein hervor. Die Belegschaft setzt sich zusammen aus rund einem Drittel Elektro-Ingenieuren, ebenso viel Elektro-Meistern und -technikern sowie gut 20 Prozent Facharbeitern und Gesellen. Regelmäßig beschäftigt KIMA auch etwa 10 Auszubildende. Fast alle bleiben anschließend im Unternehmen wie auch die Studenten, die bei KIMA ihre Diplom- oder Bachelorarbeiten abschließen.
Trotz dieser intensiven Förderung und der engen Bindung an das Unternehmen ist der Fachkräftemangel aktuell eine große Herausforderung. "Vor allem auch Facharbeiter und Gesellen lassen sich immer schwerer finden", berichtete Alfred Klein. Mehr Werbung und das Herausstellen der Vorzüge einer dualen, betrieblichen Ausbildung auch seitens der Politik, vielleicht auch die Integration und Förderung von Migranten - vorausgesetzt sie verstehen die deutsche Sprache - oder die Gewinnung von Frauen für die technischen Berufe wurden in der Gruppe als Lösungsansätze angesprochen, ohne dass die Patentlösung gefunden wurde. "Das Interesse von Frauen an einer Ausbildung bei uns konzentriert sich leider bisher nahezu ausschließlich auf die kaufmännischen Berufe", berichtete Direktionsassistentin Nina Kösters.
Neben dem Mangel an Fachkräften ist die Materialbeschaffung aktuell die zweite große Herausforderung. "Bisher haben wir die benötigten Teile immer projektbezogen bestellt. Zurzeit kann es passieren, dass einfache Trafos nicht lieferbar sind, sodass wir diese und auch andere Standardteile unabhängig vom Projekt vorab ordern müssen", erläuterte Alfred Klein.
Dennoch blickt der Geschäftsführer optimistisch nach vorne. "Unser Ziel ist es nicht, komplett neue Geschäftsfelder zu erschließen, sondern dort, wo wir jetzt aktiv sind, noch besser zu werden: zum Beispiel mit Hilfe von Forschungsprojekten dazu beizutragen, die Abläufe in der Zementindustrie weiter zu optimieren", gab er den Besucherinnen und Besuchern von der SPD mit auf den Weg. Diese zeigten sich nicht nur beeindruckt von der hohen technischen Kompetenz der KIMA GmbH, sondern ebenso von der großen Wertschätzung, die die Beschäftigten genießen und deren in der Regel sehr langen Beschäftigungsdauer in dem Unternehmen."