Die Neuwahl des gesamten Vorstandes stand im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Gronau und Epe am Freitag in der Gaststätte Concordia. Mit großem Interesse hörten die Anwesenden aber auch, was die Bundestagsabgeordnete Sarah Lahrkamp an Neuigkeiten aus Berlin zu berichten hatte.
Kontinuität in vielen Vorstandspositionen, aber auch die Wahl neuer Gesichter zeichneten die Vorstandswahlen aus. Während Wolfgang Rövekamp einstimmig im Amt als Vorsitzender bestätigt wurde, standen Linsey Kernebeck und Hermann Meier nicht mehr als stellvertretende Vorsitzende zur Verfügung. Wolfgang Rövekamp dankte ihnen und auch den anderen ausscheidenden Vorstandsmitglieder Chris Breuer, Christa Pfliegner und Maurice Westermann für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit.
Als neue stellvertretende Vorsitzende gewählt wurden Mechthild Große Dütting und Nils Adamsky. Bestätigt in ihren Ämtern wurden der Kassierer Kurt Rehbein, die stellvertretende Kassiererin Heidi Buskase und der stellvertretende Kassierer Werner Bajorath, der Schriftführer Daniel Speer und dessen Stellvertreter Lydia Bajorath und Günter Poggemann. Neuer Bildungsobmann ist Eckhard Bohn. Carlotta Haben, Oliver Hildering, Jule Kernebeck, Winfrid Schmidt, Ahmet Sezer, Beate Wolff-Kaminski sowie Dunja und Wilfried Verst gehören in den kommenden zwei Jahren als Beisitzer und Beisitzerin dem Vorstand an.
Sarah Lahrkamp berichtete nach den Wahlen von ereignisreichen Wochen im Bundestag. Beschlossen wurden u. a. der Weiterbetrieb der letzten drei deutschen Atomkraftwerke im sog. "Streckbetrieb" bis zum 15. April 2023, die Herabsetzung des Wahlalters bei Europawahl auf 16 Jahre, die "Dezemberhilfe" für Strom und Energie, die Erhöhung des Kindergeldes ab Januar 2023 für alle Kinder auf 250 € und die Wohngeldreform. "Mit der Reform steigt der Kreis der Haushalte, die Anspruch auf Wohngeld haben, ab Januar von bisher 650.000 auf rund zwei Millionen Haushalte. Außerdem verdoppelt sich das monatliche Wohngeld von durchschnittlich 180 € auf 370 €", so Sarah Lahrkamp.
"Eine Reform freut mich als Kinderbeauftragte der SPD-Fraktion aber besonders", berichtete die Ochtruperin. "Denn in Zukunft müssen Kinder und Jugendliche, die in einer Pflegefamilie oder einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe leben, nicht mehr wie bisher einen Teil ihres Einkommens, z. B. aus einer Ausbildung, abgeben. Sie werden so motiviert, Verantwortung für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu übernehmen."
Erfreut zeigte sich Sarah Lahrkamp auch darüber, dass zwischen dem Bund und den Ländern eine Zwischenlösung für die weitere Förderung der Sprach-Kitas bis zum Sommer 23 gefunden wurde. Bis dahin soll mit dem Kinderqualitätsgesetz eine neue Grundlage geschaffen werden, die "dieses wichtige Angebot" der Länder auch weiterhin möglich macht.
Guten Mutes ist die Abgeordnete, dass im November auch noch die Einführung des Bürgergeldes abschließend beschlossen werden kann. "Die Ampel möchte mit dem Bürgergeld mehr Chancen und Sicherheit für Menschen schaffen, die in eine schwierige Lebenslage geraten sind", betonte Sarah Lahrkamp und kritisierte dabei die Blockadehaltung der Opposition. "Es geht nicht darum, sämtliche Sanktionen für Arbeitsuchende abzuschaffen, sondern um eine Karenzzeit, in der sie sich keine Sorgen machen müssen wegen ihrer Wohnung oder dem Erspartem, sondern sich ganz auf das Finden einer neuen Beschäftigung oder auch eine zielgerichtete Weiterbildung konzentrieren können", erläuterte sie.
Zum Abschluss der Versammlung gab Norbert Ricking noch einen kurzen Einblick in die aktuelle Arbeit des SPD-Unterbezirks Borken, den der Fraktionsvorsitzende der SPD im Gronauer Rat seit einigen Monaten gemeinsam mit Nadine Heselhaus leitet. Europa, Mobilität und Frauenpolitik waren die Arbeitsschwerpunkte einer Klausurtagung Anfang November. Diese Themen sollen, so Norbert Ricking, auch ganz wesentliche Arbeitsschwerpunkte der SPD im Kreis Borken in näherer Zukunft sein.